Am Hochfest der Erscheinung des Herrn, im Volksmund Dreikönigsfest genannt, hatten wir die Freude, unseren hochwürdigsten Diözesanbischof Dr. Ivo Muser in unserer schön geschmückten Hl. Kreuz-Kirche begrüßen zu dürfen. Trotz der Pandemie zog er begleitet von einer großen Schar Ministrantinnen und Ministranten und mit Herrn Dekan P. Peter Unterhofer OT, Prior P. Arnold Wieland OT und Diakon Hubert Knoll in die Kirche ein, feierlich empfangen von einer Bläsergruppe der Bürgerkapalle Lana, die das Hochamt festlich umrahmten.
„Auf, werde licht, Jerusalem“, ruft uns der Prophet Jesaja (vgl. Jes 60,1) an diesem Tag zu, „denn dein Licht kommt.“
Pfarrgemeinderatspräsident Eduard Graber hieß den hohen Gast herzlich willkommen und drückte seine Freude über den Besuch des Bischofs aus. Ihm schloss sich im Namen der italienischsprachigen Pfarrgemeinde Präsidentin Sandra Alessandrini an, die die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen seit dem Jahr 2016 hervorhob.
Im Evangelium hörten wir, wie der Stern von Betlehem die Weisen zur Krippe führte. Bischof Ivo betonte in seiner Predigt, dass auch ihn der erste Weg hier in der Kirche zu unserer großen Krippe geführt habe. Die Weisen suchten das Kind und beteten es an. Mit den Worten von Papst Franziskus vom Dreikönigsfest 2020 mahnte der Bischof, dass wir als einzelne, aber auch als Pfarrgemeinde betende, ja anbetende Menschen werden sollen. In der Anbetung finden wir Gott und entdecken das christliche Leben als Liebesgeschichte mit Ihm, deshalb müssen wir Ihm den ersten Platz in unserem Leben einräumen. Vor jeder Krippe sollten wir uns aber auch fragen, ob wir Christus wirklich anbeten oder ob wir Ihn für unsere Zwecke missbrauchen. Bezeichnend für die Weisen war, dass sie aufbrachen, das Kind suchten und anbeteten und anschließend auf einem anderen Weg heimkehrten. Das kann wegweisend gerade für unsere nicht ganz einfache Zeit sein.
Das heurige Jahresmotto der Diözese heißt „Auf sein Wort hin innehalten – in Freude und Hoffnung“. Die Krise könnte helfen, in eine anbetende Haltung zu kommen und von uns weg auf den Herrn und auf andere zu schauen, innezuhalten, zu hinterfragen und nicht einfach so weiterzumachen wie bisher. Für gläubige Menschen ist auch die Corona-Zeit, so schmerzlich sie auch sein mag, eine Zeit der Bewährung und der Heilung. Im Innehalten und Anbeten werden wir auch unsere Haltung dem Nächsten gegenüber überdenken, es kann uns vor einer Verrohung unserer Sprache bewahren. Das Festgeheimnis von Dreikönigen ist eine Einladung an uns, alles vor den Herrn zu bringen. Wir können ihm das
Gold unserer Freude, den Weihrauch unseres Glaubens und unserer Hoffnung, aber ebenso die Myrrhe unserer Zweifel, unserer Fehler und Schwächen und unserer Fragen und unserer Misserfolge, unserer Sorgen und Leiden, auch die Myrrhe dieser Corona-Pandemie bringen.
„Bringen wir uns selber zu Ihm“, ermutigte der Bischof abschließend, „dann wird 2021 mit allem, was kommt und geschehen wird, wieder ein Jahr des Herrn sein. Dann bringt uns dieses Jahr näher zu Ihm.“ Die Gedanken und Vorsätze, aber auch die großen Anliegen dieser besonderen Zeit brachten wir in den Fürbitten vor Gott und legten sie in der Eucharistiefeier auf den Altar, dass Christus, der allein der Stern unseres Lebens ist, sie verwandeln kann.
Am Ende des Gottesdienstes dankte der Herr Bischof der Pfarrgemeinde und besonders Dekan P. Peter Unterhofer, aber auch Prior P. Arnold Wieland für den Deutschen Orden nicht nur für die freundliche Aufnahme, sondern noch mehr für ihr segensreiches Wirken zum Wohl der
Menschen in unserem Land. Er begrüßte auch Bürgermeister Dr. Harald Stauder als Vertreter der Marktgemeinde Lana. Einen besonderen Gruß richtete er an die vielen Ministrantinnen und Ministranten, denn diese bezeugen die Lebendigkeit der Pfarrgemeinde Lana. Für uns alle
erbat der Bischof den Segen Gottes, bevor die Messfeier mit dem „Stille Nacht“ abgeschlossen wurde.
Möge diese erhebende Festmesse ein Beitrag dazu sein, dass jeder und jede von uns, aber auch die ganze Pfarrgemeinde, zu betenden und anbetenden Menschen werden.
Bericht und Fotos: Veronika Margesin, Jänner 2021
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