Diözese Verklärung des Herrn – Pfarrei Novokusnezk, Sibirien
Die Geschichte der katholischen Kirche jenseits des Urals begann mit der Erschließung Sibiriens um das Jahr 1600. Damals kamen Kaufleute, Ingenieure, Beamte und Arbeiter nach Sibirien. Diese waren polnischer, litauischer und deutscher Nationalität und somit waren viele Katholiken unter ihnen. Polnische und litauische Freiheitskämpfer wurden vom Zaren nach Sibirien verbannt. Mit ihrer ganzen Kraft setzten sich die Katholiken in Sibirien dafür ein, eigene Pfarreien zu gründen und Kirchen zu bauen. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden die Deutschen enteignet, ihre Kirchen zerstört, die Priester vernichtet. Die Menschen wurden über ganz Russland zerstreut. Ein Großteil kam nach Sibirien, wo mit den Kirchen und Priestern dasselbe geschah. Es war verboten, sich zum Gebet zu versammeln. Jeder Widerstand wurde mit langjähriger Haft oder gar mit dem Tode bestraft. Der katholische Glaube sollte ausgelöscht werden. Doch viele blieben standhaft im Glauben, versammelten sich in Privathäusern zum gemeinsamen Gebet, feierten die heilige Messe, auch wenn diese Versammlungen oft mit Verhaftungen endeten. So haben manche jahrzehntelang keinen Priester gesehen. Erst seit etwa 1990 ist es den Menschen in Russland wieder möglich, sich frei zum Glauben zu bekennen und sich ohne Angst zum gemeinsamen Gebet zu versammeln. 1991 wurden durch Papst Johannes Paul II die kirchlichen Strukturen der katholischen Kirche in Russland wieder errichtet. Eine apostolische Administratur für Sibirien wurde am 13.04.1991 errichtet und Joseph Werth wurde zu apostolischem Administrator mit Sitz in Nowosibirsk ernannt. Damals umfasste die apostolische Administratur den gesamten asiatischen Teil Russlands und hatte als die weltweit flächenmäßig größte Diözese lediglich drei Priester. Aus vielen Teilen der Welt kamen Priester, Ordensschwestern und Katecheten, um den Aufbau der katholischen Kirche vor Ort zu leisten. Am von 1992 bis 1997 wurde die Kathedrale „Verklärung des Herrn“ in Nowosibirsk gebaut. Die Diözese „Verklärung des Herrn“ (apostolische Administratur Westsibiriens) erstreckt sich über etwa vier Millionen Quadratkilometer und umfasst etwa 50 Gemeinden. Die Pastoralarbeit wird von etwa 50 Priestern und 60 Ordensschwestern geleistet. Inzwischen gibt es auch einheimischen Nachwuchs. Jährlich melden sich aus der Diözese bis zu 28 junge Männer als Priesterkandidaten und gehen ins Priesterseminar nach St. Petersburg.
Zahlreiche diözesane Einrichtungen, Initiativen und Projekte sind entstanden: Um den Kontakt zwischen dem Bischof und den Gläubigen in einem Bistum, dessen Territorium immense Ausmaße hat, zu halten, wurde 1995 durch Bischof Werth die „Sibirische Kirchenzeitung“ gegründet und erscheint seither monatlich in einer Auflage von etwa 5000 Exemplaren im Auftrag der apostolischen Administratur. Da viele Gläubige wenig Geld besitzen, wird diese Monatsschrift gratis angeboten und informiert die Menschen in den weit verstreuten Gemeinden über Wichtiges aus Vergangenheit und Gegenwart, aktuelle kirchliche Ereignisse, Stellungnahmen zu verschiedenen Themen. Lieder und Gebete werden dort abgedruckt. Doch um die Arbeit vor Ort aufrecht zu erhalten und weiter voranzutreiben bedarf es vor allem finanzieller Mittel. In Russland gibt es keine staatliche Zuwendung für die Kirche, keine Kirchenstreuer. Die Bevölkerung ist im Zuge der wirtschaftlichen und politischen Veränderungen verarmt, sodass großzügige Spenden nicht möglich sind. Die katholischen Hilfswerke „Kirche in Not“ und „Renovabis“ haben in den vergangenen Jahren eine Großzahl von Projekten finanziert. Doch der Bedarf einer Kirche, die völlig zerstört war und neu aufgebaut werden muss, ist weitaus größer.
So haben wir, die Pfarrei von Lana, beschlossen eine Patenschaft für eine Pfarrei zu übernehmen und diese sowohl materiell, wie spirituell zu unterstützen.
Seine Exzellenz Bischof Joseph Werth wies uns die Pfarrei Novokusnezk zu, welche wir nun schon seit einigen Jahren betreuen dürfen. Wir bemühen uns, im Laufe eines Jahres, durch Veranstaltungen, Aktionen und Spenden die finanziellen Bedürfnisse „unserer Pfarrei“ so gut es geht zu unterstützen. Außerdem pflegen wir regen Kontakt mit Bischof Werth, welcher uns regelmäßig in Lana besucht. 2009 hatte eine kleine Delegation aus Lana die Möglichkeit unsere Patenpfarrei in Novokusnezk kennen zu lernen und den Bischof, bei einer Visitation von mehreren anderen Pfarreien, begleiten zu dürfen. Unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen bestärken und verpflichten uns, der Kirche in Sibirien auch weiterhin die Treue zu halten.
Unterstützen auch Sie bitte durch Ihre Spende, unsere Patenpfarrei in Novokusnezk und somit den Wiederaufbau der katholischen Kirche in Sibirien!